Weiß: Der Himmel
St. Emmi
St. Emmi - das ist keine Band, sondern ein Songwriter im Bandgewand. Offenbar ein Typ aus Siegen mit guten Verbindungen nach Hamburg, so deuten es die Linernotes an. Er heißt eigentlich Christian Stemman, und es ist ja schon mal echt süß, von so einem Nachnamen auf so einen Künstlernamen zu kommen. Wenn man sich die Songs anhört, wird man direkt bestätigt und denkt:
Bestimmt ein sehr süßer und sympathischer Typ, dieser St. Emmi. Ein klassischer Indie-Junge eben. Einer, der sich denkt: "Verdammt noch mal, die Erste von den Tocos ist nun mal meine Lieblingsplatte, und wenn die Gitarren schrammeln wie in den frühen 90ern bei den Lemonheads, dann bringt das mein Lebensgefühl eben zu 100 Prozent auf den Punkt. Soll ich mich hier jetzt verstellen, nur um etwas zu produzieren, das vermeintlich weniger referenziell klingt?" Ach Quatsch, St. Emmi soll genau so eine Musik spielen und mit seiner verschnupften Stimme von gescheiterten Wiedersehen mit alten Freunden in Stammkneipen singen. Passt schon. Dass er damit innerhalb des nächsten Jahres nicht zum Szene-Stern der Stunde aufsteigen wird, das weiß: nicht nur der Himmel, das weiß er bestimmt auch selbst.