»Lovelaws«
TT
Wer bei Theresa Waymans Gitarrenspiel an ein breitbeiniges Rock-Klischee denkt, versteht ihre Musik falsch. Vielmehr setzt sie auf ihrem Soloalbum »Lovelaws« auf verspielte Beats und vertrackte Basslinien. Sie spielt mit diesen Vorlieben und spinnt aus Bass, Gitarre, Drums und Synthesizer feine Tracks, in denen man sich als Hörer nur allzu gerne verfängt. »I’ve Been Fine« entwickelt sich beispielsweise zu einem mächtigen, sehnsüchtigen Monstersong, der den Hörer wie eine Spinne in ihr sich immer mehr verdichtendes Netz lockt.
So entrückt TTs Songs auf den ersten Blick auch sein mögen, so bestimmt ist sie jedoch in ihrem Songwriting: Hier sind jeder Ton und jedes Sample bewusst gesetzt. Diese Herangehensweise verbindet TT mit der Perfektionistin Kate Bush, die dies »Nostalgie mit den Mitteln der Zukunft erkunden« nannte. Auf »Lovelaws« überwindet TT nostalgische Gitarrenarbeit, übersetzt sie in futuristische Klanggebilde und erschafft so mit Leichtigkeit eine emanzipatorische Musik, in der es um thematisch Schwieriges wie Mutterschaft, Beziehungen und Einsamkeit, aber auch das Leben auf Tour geht.