Everything Is Borrowed
The Streets
Aber erst mal weiter im Text: Zudem kommt seit der first appearance der Streets in der Weltpresse kein Artikel aus ohne den Verweis, wie drogenaffin der Künstler sich selbst inszeniere (in Interviews wie den Songtexten). Trotz dieses boulevardtauglichen Backgrounds wird Skinner von der Paparazzi-Press nicht durch die Straßen Londons gehetzt, sonst wüsste man doch auch mehr über den Verbleib der B-Promi-Geliebten. Diese Ambivalenz ist es aber wohl auch, die Mike Skinner so überzeugend macht. Auf der einen Seite Slang sprechender, scheißcooler Ecstasy-Fan und auf der anderen dann aber doch nicht wirklich passed out und willenlos. Stattdessen eigenes Label, eigene Signings, schöne Karriere. Und vor allem immer wieder gute Platten.
Auch "Everything Is Borrowed", die vierte, gewinnt dem nur vermeintlich limitierten Genre des Rap-orientated Tough-Guy-Grime neue Facetten ab. Duktus (also die große Schnauze) wie gehabt, aber die Songs öffnen sich mitunter echtem Pop oder auch konsequent durchgezogeneren HipHop-Passagen. Ach ja, und der Anteil der wirklich gesungenen Parts nimmt noch mal erheblich zu. Prägnanz als Pop. Und gepennt wird woanders. Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wo die Enkelin von Ringo Starr wohnt. Vielleicht braucht sie jemanden, der ihr im Haushalt zur Hand geht.