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PeterLicht - das ist ja für viele immer noch dieser “Sonnendeck”-Typ. Lustiges Lied, genau, und im Videoclip gab es nur ‘nen Bürostuhl, der durch die Weltgeschichte gondelte, weil der Sänger selbst so eine medienscheue Kreatur war und lieber inkognito blieb. Keine Fotos, keine Konzerte - und so wurd
PeterLicht das ist ja für viele immer noch dieser Sonnendeck-Typ. Lustiges Lied, genau, und im Videoclip gab es nur nen Bürostuhl, der durch die Weltgeschichte gondelte, weil der Sänger selbst so eine medienscheue Kreatur war und lieber inkognito blieb. Keine Fotos, keine Konzerte und so wurde PeterLicht zu einer skurrilen popkulturellen Randnotiz. Das erste Album profitierte noch vom Hype des Szenehits, das zweite ging dagegen eher sang- und klanglos unter. Und jetzt, da meldet sich ebendieser Herr Licht wieder zurück. Mit einem echten Knalleralbum, potzblitz! Der Pop von PeterLicht hat eine Größe erreicht, die nur noch wenig vordergründiges Kokettieren mit Skurrilität verlangt. Der Stoff hier ist so subversiv wie die Pet Shop Boys. Keine Angst vor Glätte, keine Sorge um Garagen-Kredibilität: Diese Lieder flocken und cremen, zuckern und frohlocken. Die Akustikgitarre schrammt sich den Weg frei, wird gestützt von elektronisch produzierten Drums, flirrenden E-Gitarren aus den 80ern, Synthies und allerlei natürlichem bzw. naturidentischem Instrumentarium. Mal abgeklärt, diskostompig nach vorne treibend, dann pathetisch-theatralisch mit Pianosprengseln und Paukenschlägen unterwandert. Dazu diese freundliche, unaufgesetzte, sonore Stimme von PeterLicht, die sogar megakitschige Richard-Marx-Melodiebögen würdevoll in Szene setzt. Und als wäre das nicht schon genug, kommen dann ja auch noch die Worte hinzu: Selten hat man jemanden so charmant über Politik singen gehört, selten wurde Systemkritik weniger altklug und verbittert vorgetragen als hier. Lieder vom Ende des Kapitalismus. Was für eine grauenhafte Zeit. Damals, weißt du noch, als wir alle zu viel waren.
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