»Blaze Colour Burn«
Jan St. Werner
Einstiegsfrage: Welcher dieser beiden Sätze ist falsch? 1. »Jan St. Werner, das ist der Knuffige von Mouse On Mars.« 2. »›Blaze Colour Burn‹ ist sein erstes Soloalbum unter seinem richtigen Namen.« Die Antwort: der zweite. Denn trotz seines einschlägigen Namensgebers ist »Blaze Colour Burn« alles andere als ein Alleingang – im Gegenteil: Wie schon bei seinen anderen Nebenprojekten hat sich der Mäuserich Mitstreiter gesucht, wenngleich nicht sonderlich prominente.
Inmitten des elektronischen Effektsammelsuriums, das Werner aus verschiedenen Soundtracks und Installationen zusammengetragen hat, hört man Menschen reden und einen Chor singen. Es ist ein Field Recording, das auf dem Marktplatz einer italienischen Stadt entstanden ist. Und diese Aufnahmen schmiegen sich schön in ihre Umgebung aus beiläufig verspielten Synthesizer-Miniaturen, die immer leicht unsanft ins Nirgendwo entgleiten. »Blaze Colour Burn« ist Ambientmusik für nicht existierende Orte: detailverliebt formuliert, aber niemals verkrampft ernsthaft.