INTRO – Über 27 Jahre dein Magazin für Popkultur und Kontrollverlust.
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Was machen Mike Skinner, Kasabian oder die Arctic Monkeys
eigentlich gerade? Egal, denn Jamie T, der
Torsun Burkhardt des Post-Brexit-Insel-Indie, hat sein viertes Album »Trick«
rausgerückt, und das strotzt nicht nur vor musikalischen Vordenker-Referenzen,
sondern zeugt auch vom noch weiter ausgebauten, gruseligen Talent des
Engländers. Zwölf Songs, die den Verdacht erhärten, dass das 30-Jahre-Werden
nicht Krise, sondern zweite Pubertät sein kann. Stürmend und drängend hat Jamie
Treays ein Brett nach dem anderen auf diese Platte gepackt. Wüsste man es nicht
besser, könnte man so einfach nicht feststellen, was sich wohl am besten als
Single eignen könnte. Die Frage wäre eher: Was nicht? Da sind Ohr-Ungeziefer wie das leichte »Power Over Men«, das
eingängige »Dragon Blues« oder der Indie-Song, der diesen Sommer noch gefehlt
hat: »Joan Of Arc«. Und da sind Reminiszenzen an vergangene Zeiten: In »Police
Tapes« versucht Jamie T sich an der Gesangart Johnny Rottens, »Tescoland«
vereint Abzählreim und Springsteen, und »Robin Hood« kann als Remake von
»Blitzkrieg Bop« durchgehen. Pubertätsgerecht ist dann auch noch Platz für die
schweren Heulsongs für die dunklen Momente: In »Self Esteem« wird der triste
»London Summer« besungen, und in »Sign Of The Times« resümiert er: »I was never
enough«, ein kleines Stück Krise also doch. Letztlich hat das Rennen um die
Single übrigens das pumpende Intro »Tinfoil Boy« gemacht. Jamie, falls Du das
hier liest: Du bist mehr als genug.
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