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Ach ja,
der Folk: Wenn er so unspektakulär, kuschelig und voluminös auftrumpft wie aus
der Hand des Niederländers Thijs Kuijken, kann man ihm an kalten Tagen einfach
nicht widerstehen.
Irgendwie
gehören Eichen wohl dazu. Angesichts der ganzen »Oak«-Bands, die ein bisschen
vom knorrigen alten Waldriesen-Flair ausstrahlen wollen, kann man jedenfalls
schon mal durcheinanderkommen. Thijs Kuijkens I Am Oak sind aber längst keine
Newcomer mehr. Seit 2008 veröffentlichen sie kontinuierlich Kleinode mit
Folk-Schnittmenge, auf »Ols Songd« zuletzt altes Songmaterial, das sich schon
beim Schreiben alt anfühlte, wie Kuijken behauptet. »Our Blood« ist nun ihr fünftes
Album, das mit einem Hang zu verschüchterter Opulenz, Konzertgitarren und
schaurig-schönen Chorgesängen Einflüsse von The Black Atlantic oder Bon Iver
offenbart. Gerade der Sound von Letztgenannten ist in das neue Material von I
Am Oak eingedrungen, statt Theatralik tragen hier aber aufgeschichtete Orgeln,
multiple Gitarrenspuren und Atmo-Geplänkel zu schleppend-nachdenklichem
Schlagzeug die Krone in den Eichenwald. Der Verlust eines geliebten Menschen
prägt Kuijkens Texte, während die Musik sich zu ungeahnter Größe aufschwingt
und ihre Hörer wohlig umhüllt. Bitte einfach bewegungslos liegen bleiben und
zuhören.
I Am Oak
»Our
Blood« (Snowstar /
Cargo / VÖ 26.02.16)
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