Winter im Herzen
Hi Tereska
Nachdem der dritte Gitarrist und der Sänger die Band verlassen hatten, schien es Zeit für einen neuen Namen und eine Sängerin namens Nadja. Geblieben ist erfreulicherweise die etwas unscharfe Verquickung von Deutschpunk und schnörkellosem Indierock, an die sich auch Hi Tereska in jedem Song mit einem "Ich hab schon wieder ein bisschen Mut"-Gefühl heranschrammeln. Die Sängerin kann zwar ganz gut schreien, versucht sich aber weitaus öfter an harmonischen Hymnen-Melodien - mit der genretypischen Laisser-faire-Haltung. Und manchmal purzelt ihr die Wut gesprochen aus dem Mund, ganz wie bei Onkel Jens Rachut. Geschichten aus dem Leben zwischen Mönchengladbach und Hannover, in denen Liebe und Alltagsprobleme immer noch den meisten Platz einnehmen.
Ungewollte Authentizität statt geplante Attitüde: Das wirkt erfrischend unperfekt und bereichert das kleine, um sich selbst kreisende Deutschpunk-Universum um eine melodiöse Note, während die Nachwuchspunks an der U-Bahnstation ihren Ghettoblaster mit gebranntem Screamo und NuMetal füttern.