Entertainment
Fischerspooner
Konturlos, nichtssagend, uninteressant - so präsentiert sich überraschend das mit "Entertainment" betitelte neue Album der karnevalistischen Avantgardisten Fischerspooner.
Sorry, das Ganze flutscht überhaupt nicht. Also gar nicht, null. Das ist wahrscheinlich die langweiligste Platte, die ich seit Langem gehört habe. Und das will was heißen. Das Debüt "#1" der New Yorker mit der darauf enthaltenden Single "Emerge" war ja wirklich bahnbrechend.
Glamrock mit den Mitteln elektronischer Tanzmusik. Maskerade, Kasperei, Cyborgs, Flashlight-Gewitter, Donner und Glitzer. Auf dem Nachfolger "Odyssey" gab es zumindest noch eine Kollaboration mit Susan Sontag zu bestaunen. Camp traf Camp. Von der Idee her genial. Und nun das. Tanzmusik ohne Drive. Nicht mal interessanter Krach. Avantgarde? Ein paar blöde Trompeten. Kein Pomp, kein Camp. Ein Stück klingt gar nach U2, der Musik gewordenen Zumutung aus der EU-Ratspräsidentschaft. Einzig das technoide "Supply And Demand" hat einen halb funktionierenden Beat, auf dem man aufbauen könnte. Verstehe ich nicht. Ich bin wirklich baff, muss mich jetzt erst mal setzen, ein Glas Wasser trinken.