»Cut The World«
Antony And The Johnsons
Antony Hegarty scheint endgültig im Popolymp angekommen zu sein. Im August dieses Jahres darf der Ausnahmesänger das Programm des renommierten Meltdown-Festivals in London zusammenstellen. Eine Ehre, die bisher Größen wie Patti Smith, David Bowie oder Nick Cave zuteil wurde und die verdeutlicht, welchen Stellenwert der schüchtern wirkende Künstler mittlerweile genießt. Es ist viel passiert, seit Lou Reed den seit vielen Jahren in New York ansässigen Hegarty vor rund einer Dekade entdeckt und postuliert hatte, in dieser Stimme die Gegenwart eines Engels zu erkennen. Ob sich der Ruhm in Medien- und Fachwelt auch auf die Verkaufszahlen des neuen, erwartungsgemäß überzeugenden Antony And The Johnsons-Albums auswirken wird, ist indes fraglich.
Nach vier Studioalben folgt mit »Cut The World« die zweite Liveplatte. Hegarty stattet darauf dem eigenen melancholischen Œuvre einen erneuten Besuch ab und lässt sich von einem Kammermusikorchester begleiten. Die 12 Lieder streifen alle Phasen des Schaffens von Antony And The Johnsons und mit dem Titelsong gibt es sogar ein neues Stück zu hören. Pflicht für Fans, verzichtbar für Neueinsteiger.
In drei Worten: Werkschau / Engel / Orchester