Graceful & Light
Cloudberry
Ein Mal darf man jede Plattitüde bringen, oder? Also hier kommt eine: Cloudberry machen P-O-P in Großbuchstaben. In feinster Balance zwischen Melancholie und Aufbruch tänzeln die Songs auf dem Drahtseil, fallen und freuen sich über den Wind im Haar. Manchmal hört man auch die Finger, die Kurt Ebelhäuser von Blackmail im Spiel hatte.
Dann brummen die Gitarren in diesem charakteristischen warmen Fuzz, und die gedoppelte Stimme schmiegt sich in dieses Bett. Dann wieder umspielen sich die Gitarrenmelodien wie bei Emo, andernorts hackt die Gitarre stur Rhythmen wie weiland bei den Beatles. Aber vor allem bieten sich diese Lieder als vollkommener Soundtrack für den Altweibersommer an, ein paar letzte warme Tage, ehe es, das weiß man genau, endgültig Winter wird und man sich alle Mühe geben muss, nicht in Depressionen über so wenig Licht zu verfallen. Genau das ist es, was diese Musik ausdrückt. Ein fehlender Singlehit ist da durchaus zu verschmerzen.