Alotus
Circle
Eine neue Extravaganza aus dem famosen Exzentrikclub namens Klangbad, und hier bekommt der Satz von der Chemie, die stimmt, einen neuen Sinn. Circle sind ein Quintett mit zwei Gitarristen und kommen vom Arsch der Welt, genauer: aus Pori in Finnland, wo die Uhren etwas anders gehen. Sie spielen minimalistisch-dräuenden Heavyrock, der im Promotext wohlmeinend mit Mogwai und GYBE! in Verbindung gebracht wird, der aber ebenso gut entstehen könnte, wenn weltabgewandte Metaller zuviel Hawkwind oder frühe Gong hören. Das Resultat oszilliert zwischen bemerkenswert konsequenter Reduktion und unfreiwilliger Komik, die sich immer dann durchsetzt, wenn Sänger Mika Rättö seine Stimme erhebt und in der Fantasiesprache Meronian lautmalt oder recht eklige Geräusche absondert. Produziert hat das Ganze Faust-Mastermind Hans-Joachim Irmler, vier der fünf Tracks dauern länger als zehn Minuten, da wäre etwas Konzentration sicher von Vorteil gewesen. Immerhin hat das Album zwei, drei Momente, die es nicht hoffnungslos epigonal erscheinen lassen, aber diese Momente wollen schon erkämpft sein.