Colonia
A Camp
Gut, da hat sie nur ihre Stimme verliehen. Schwamm drüber ... Acht Jahre nach dem selbst betitelten Debüt präsentiert Persson mit ihrem Nebenprojekt A Camp ein richtiges "Bandalbum" - in New York komponiert, geprobt und unter der Regie von Ehemann Nathan Larson (Shudder To Think) aufgenommen. "Colonia" ist ein opulent instrumentierter Popzyklus und klingt deutlich homogener als der Vorgänger, der wegen so viel vergangener Zeit und komplett anderem Ansatz eigentlich keiner mehr ist. Nina Elisabet singt sich lässig und souverän durch gut abgehangene (und manchmal leider ziemlich langweilige) Midtempo-Stücke. Ihre perfekte Popstimme fügt sich nahtlos in die ausladend umgesetzte Version einer Formatradio-Stilart, die auch Gäste wie James Iha (Smashing Pumpkins) und Nicolai Dunger ins Boot holt. Perssons Texte liefern den gewohnt bissigen Kontrapunkt zu musikalischer Lieblichkeit und durchorchestriertem Wohlklang: "See the people heading for disaster, standing in line just looking for a little fun. Love is a fire, a hot hot plaster with a vengeance burning in the Kongo sun." Etwas mehr Aufregung dieser Art hätte auch den Kompositionen sicher gutgetan.